Schon wieder Lieferengpass bei Melphalan
Berlin, 19. April 2016
Die Ursachen liegen wieder bei dem italienischen Hersteller. Dort wurden behördliche Auflagen bei der Qualitätskontrolle nicht erfüllt, was zur Nicht-Freigabe der aktuellen Charge führte. Die Firma Aspen hofft, dass das Problem innerhalb von 2 bis 4 Wochen behoben ist.
In der aktuellen Information werden die behandelnden Ärzte gebeten, nicht akut erforderliche Behandlungen um einige Wochen zu verschieben. Darüber hinaus hat die Firma Aspen eine Kontingentierung eingeführt, um eine zusätzliche Schieflage durch Hamsterkäufe einzelner Apotheken zu verhindern.
Das jetzt bereits zweite „Rezidiv“ des Melphalan-Engpasses unterstreicht in dramatischer Weise die Forderungen der DGHO Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie nach längerfristigen, nationalen und europäischen Maßnahmen zur Vorbeugung. Gerade in der Onkologie ist ein Lieferengpass sehr schnell auch ein Versorgungsengpass. Die Anfang 2016 wieder aufgenommenen Ansätze des Bundesministeriums für Gesundheit und des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zur langfristigen Sicherstellung der Arzneimittelversorgung sind dringend zu intensivieren und zu beschleunigen.