Daratumumab in der Erstlinientherapie des Multiplen Myeloms
Daratumumab hat einen Orphan-Drug-Status, aber die AMNOG festgelegte Umsatzgrenze von 50 Mio EUR für Arzneimittel im Orphan-Drug-Status überschritten. Daratumumab ist jetzt neu zugelassen zur Kombination mit Bortezomib, Melphalan und Prednison bei Patienten, die nicht für eine autologe Stammzelltransplantation geeignet sind. Der G-BA hat das IQWiG mit dem Bericht beauftragt. Indikationen, zweckmäßige Vergleichstherapie, Vorschläge von pharmazeutischem Unternehmer und IQWiG zur Festlegung des Zusatznutzens sind in Tabelle 1 zusammengefasst.
Tabelle 1: Vorschläge zum Zusatznutzen von Daratumumab
Unsere Anmerkungen sind:
- Für die Nutzenbewertung der Daratumumab-Kombinationstherapie liegen Daten einer internationalen, multizentrischen, randomisierten Phase-III-Studie zum Vergleich der Kombination von Daratumumab Bortezomib/Melphalan/Prednison (D-VMP) gegenüber VMP vor.
- Die Studienpopulation ist repräsentativ für eine nicht für eine Hochdosistherapie und autologe Stammzelltransplantation geeignete Kohorte.
- Die zweckmäßige Vergleichstherapie nach Maßgabe des behandelnden Arztes entspricht den aktuellen Leitlinienempfehlungen.
- Die Kombinationstherapie mit Daratumumab führt zu einer Steigerung der Rate tiefer Remissionen, der progressionsfreien Überlebenszeit und der Gesamtüberlebenszeit. Der Einfluss auf die Gesamtüberlebenszeit ist bemerkenswert angesichts der Vielfalt von heute zugänglichen Postprogressionstherapien, die den Effekt der ersten Therapie auf das Gesamtüberleben reduzieren können.
- Die Lebensqualität ist in den Daratumumab- und in den Kontrollarmen etwa gleich. Fatigue tritt im Daratumumab-Arm selten auf.
- Die Rate schwerer Nebenwirkungen im CTCAE Grad 3/4 wird durch die Kombination mit Daratumumab nicht wesentlich geändert. Pneumonien treten häufiger auf, periphere sensorische Neuropathien sind seltener.
Die Kombination der Standarderstlinientherapie VMP mit Daratumumab verbessert die Prognose der Patienten, die nicht für eine Hochdosistherapie mit autologer Stammzelltransplantation geeignet sind. Diese Kombination ist möglicherweise zurzeit die wirksamste Erstlinientherapie in dieser Patientengruppe.
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