Olaparib beim BRCAmut Ovarialkarzinom, Erhaltung nach Erstlinientherapie
26.11.2019
Dieses Verfahren zum Einsatz von Olaparib (Lynparza®) beschäftigt sich mit dem Einsatz dieses PARP-Inhibitors in der Erhaltungstherapie von Patientinnen mit einem fortgeschrittenen BRCA1/2-mutierten, high-grade epithelialen Ovarialkarzinom, Eileiterkarzinom oder primären Peritonealkarzinom und kompletter oder partieller Remission nach Platin-basierter Erstlinien-Chemotherapie. Der G-BA hat das IQWiG mit dem Bericht beauftragt.
Einen Überblick über Vergleichstherapie und Bewertungsvorschläge gibt Tabelle 1.
Unsere Anmerkungen sind:
- Der von uns im folgenden verwendete Terminus „Ovarialkarzinom“ umfasst die gesamte Zulassungsindikation „high-grade epitheliales Ovarialkarzinom, Eileiterkarzinom oder primäres Peritonealkarzinom“.
- Als zweckmäßige Vergleichstherapie ist beobachtendes Abwarten geeignet. Eine in Deutschland häufig eingesetzte Alternative ist Bevacizumab.
- Basis der frühen Nutzenbewertung ist SOLO1, eine prospektive, internationale, randomisierte, Placebo-kontrollierte Studie mit einer 2:1 Randomisierung zugunsten des Olaparib-Arms. Eingeschlossen wurden nur Patientinnen mit Nachweis einer BRCA1/2-Mutation.
- Olaparib führt zu einer deutlichen Verlängerung des progressionsfreien Überlebens mit einem Hazard Ratio von 0,30 sowie zur Verlängerung der Zeit bis zur nächsten Therapie.
- Olaparib führt nicht zur Verlängerung der Gesamtüberlebenszeit.
- Die Rate schwerer Nebenwirkungen entspricht dem Substanzklassenspektrum der PARP-Inhibitoren.
- Die Auswertungen zur Lebensqualität und zum Patient-Reported-Outcome zeigen numerische, aber keine signifikanten Veränderungen.
- In der Bewertung des klinischen Nutzens auf der ESMO-Magnitude of Clinical Benefit Scale v1.1 erhält Olaparib in der Erhaltungstherapie den Grad 4 (Skala 1 (niedrig) – 5 (hoch)).
Olaparib ist jetzt in der Erstlinientherapie des fortgeschrittenen Ovarialkarzinoms nach erfolgreicher, platinhaltiger Chemotherapie angekommen. Offen sind die Wirksamkeit bei Patientinnen mit somatischen oder ohne BRCA-Mutationen sowie die Langzeiteffekte.