Pembrolizumab adjuvant beim Melanom Stadium III

07.08.2019
Die frühe Nutzenbewertung von Pembrolizumab (Keytruda®) in der adjuvanten Therapie des Melanoms ist das zweite Verfahren in dieser Therapieindikation.

Pembrolizumab ist zugelassen zur adjuvanten Therapie von Patienten mit Lymphknoten- oder Fernmetastasen nach vollständiger Resektion. Der G-BA hat keine Subgruppen zur Festlegung der zweckmäßigen Vergleichstherapie gebildet und das IQWiG mit dem Bericht beauftragt. Pharmazeutischer Unternehmer und IQWiG kommen zu unterschiedlichen Bewertungen der vorliegenden Daten. Einen Überblick über die Bewertungsvorschläge gibt Tabelle 1.

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Unsere Anmerkungen sind:

  • Die G-BA festgelegte, zweckmäßige Vergleichstherapie im Stadium III entspricht einer der drei, zurzeit eingesetzten Optionen der adjuvanten Therapie
    • Interferon alpha
    • Nivolumab
    • beobachtendes Abwarten
  • Basis der frühen Nutzenbewertung ist die internationale, multizentrische, Phase-III-Studie KEYNOTE 054 (EORTC 1325) zum Vergleich von Pembrolizumab versus beobachtendem Abwarten.
  • Pembrolizumab führt zu einer Verlängerung des rezidivfreien Überlebens gegenüber Placebo mit einem Hazard Ratio von 0,56.
  • Die Rate schwerer Nebenwirkungen war unter Pembrolizumab höher als unter Placebo, auch die Rate nebenwirkungsbedingter Therapieabbrüche.
  • Lebensqualität und Patienten-berichtete Symptomatik zeigten keine Unterschiede in den beiden Studienarmen.
  • Daten zum Gesamtüberleben liegen bisher nicht vor, eine Interim-Analyse zum Gesamtüberleben ist nicht vorgesehen.

Immuncheckpoint-Inhibitoren sind hoch wirksame Arzneimittel beim fortgeschrittenen Melanom, auch in der adjuvanten Therapie. Weitere Studien mit längerer Nachbeobachtungszeit müssen die geeignete Patientengruppe für die adjuvante Therapie mit Immuncheckpoint- und/oder gezielten BRAF/MEK-Inhibitoren identifizieren und den Zusatznutzen nachhaltig quantifizieren.

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