Elotuzumab beim Multiplen Myelom
Dieses Verfahren betrifft ein neues Anwendungsgebiet von Elotuzumab (Empliciti®) bei Patienten mit Multiplem Myelom. Elotuzumab war bisher zugelassen in Kombination mit Lenalidomid und Dexamethason bei Patienten mit progredientem Multiplem Myelom, die mindestens eine vorausgegangene Therapie erhalten haben und auf die vergangene Therapielinie nicht mehr angesprochen haben. Die Indikation wurde jetzt erweitert auf Patienten, die mindestens zwei vorausgegangene Therapie, darunter Lenalidomid und einen Proteasom-Inhibitor (Bortezomib, Carfilzomib, Ixazomib), erhalten haben. Elotuzumab wird gemäß der Zulassungserweiterung in Kombination mit Pomalidomid und Dexamethason gegeben. Das IQWiG wurde mit dem Bericht beauftragt. Subgruppen, zweckmäßige Vergleichstherapie sowie die unterschiedlichen Bewertungsvorschläge sind in Tabelle 1 zusammengefasst.
Tabelle 1: Berechnung des Zusatznutzens durch pU und IQWiG
Unsere Anmerkungen sind:
- Zweckmäßige Vergleichstherapie ist eine Behandlung nach Maßgabe des behandelnden Arztes. Dies entspricht der Heterogenität der Patientenpopulation und der Behandlungsrealität in Deutschland. Eine Behandlung nach Maßgabe des behandelnden Arztes beinhaltet auch Pomalidomid + Dexamethason.
- Basis der frühen Nutzenbewertung ist die internationale, multizentrische, randomisierte, offene Phase-II-Studie ELOQUENT-3 zum Vergleich der Kombination von Elotuzumab/Pomalidomid/Dexamethason gegenüber Pomalidomid/Dexamethason.
- Die Kombinationstherapie mit Elotuzumab führt zu einer signifikanten Steigerung der Remissionsrate, zur Verlängerung der progressionsfreien Überlebenszeit und der Gesamtüberlebenszeit. Patienten mit ≥ 4 Vortherapien profitierten in gleichem Umfang von der Hinzunahme des Antikörpers wie Patienten mit 2-3 Vortherapien.
- Die Rate schwerer Nebenwirkungen wird durch die Kombination mit Elotuzumab nicht gesteigert.
- Die Lebensqualität ist im Elotuzumab- und im Kontrollarm etwa gleich.
Elotuzumab/Pomalidomid/Dexamethason ist eine sehr wirksame Therapie von Patienten mit Multiplem Myelom nach mindestens zwei Vortherapien. Sie erweitert das Spektrum der Therapieoptionen nach Vortherapie mit Lenalidomid und Proteasom-Inhibitoren.