NTRK Inhibitoren in der Versorgung angekommen
08.10.2020
Im September 2019 wurde Larotrectinib (Vitrakvi®) als erstes, sog. tumoragnostisches, d. h. primär durch eine molekulare Alteration indiziertes Arzneimittel in der Europäischen Union (EU) zugelassen.
Aufgrund der großen Heterogenität der zugrunde liegenden Fusionen in den NTRK-Genen und der großen Breite der klinischen Krankheitsbilder von Säuglingen bis zu hochbetagten Patienten* haben wir bei Einführung von Larotrectinib ein umfassendes Positionspapier zur rationellen Diagnostik und zur Indikation erarbeitet.
Auf der Basis einer Umfrage von Ende September 2020 bei pädiatrischen und internistischen Onkologen ziehen wir eine erste Bilanz der bisherigen Versorgung:
- Larotrectinib ist in der Versorgung angekommen. Die Zahl der verordneten Präparate liegt etwa im erwarteten Rahmen.
- Die Diagnosen der zugrundeliegenden Neoplasien sind sehr vielfältig.
- Ein Drittel der Diagnosen wurde gezielt mittels Einzel-Gen RT-PCR gestellt, zwei Drittel wurden mittels Next-Generation-Sequencing (RNA-NGS) diagnostiziert.
- Die Rate partieller oder kompletter Remissionen liegt bei etwa 70%.
- Es ist dringend ein umfassendes Register zur Erfassung von Diagnostik, Therapie und Wirksamkeit erforderlich.
- Aufgrund der hohen und raschen Wirksamkeit wird als qualitätssichernde Maßnahme nach spätestens dreimonatiger Therapiedauer eine gezielte Diagnostik zur Dokumentation des Ansprechens und/oder der Verbesserung von Parametern des Patient-Reported-Outcome empfohlen.
Zum Statuspapier
* Die in diesem Text verwendeten Genderbegriffe vertreten alle Geschlechtsformen.