Vancomycin-resistente Enterokokken (VRE) in der Hämatologie/Onkologie
12.06.2020
Dr. Agnes List und Dr. Daniel Teschner (Mainz) aus der Arbeitsgemeinschaft Infektionen in der Hämatologie und Onkologie (AGIHO) haben die aktuellen Daten zur Verbreitung und zur Morbidität von VRE ausgewertet und in einem Positionspapier zusammengefasst.
Die Schlussfolgerungen sind
- Auch bei hämatologischen und onkologischen Patienten wird eine zunehmende VRE-Kolonisation bei allerdings weitestgehend stabilen VRE-Infektionsraten beobachtet. Eine VRE-Kolonisation ist dabei primär als Surrogat-Parameter für eine erhöhte therapie- bzw. erkrankungsbedingte Morbidität anzusehen und weniger als prädiktiv für eine gesteigerte Akutsterblichkeit.
- Nur ein geringer Anteil der VRE-kolonisierten Patienten entwickelt eine VRE-Blutstrominfektion. Daher scheint ein generelles VRE-Screening nur im Falle eines VRE-Ausbruchs zielführend zu sein und sollte nicht routinemäßig erfolgen.
- Außerhalb eines Ausbruchsgeschehens haben Kontaktisolierung und spezielle Barrieremaßnahmen keinen gesicherten Einfluss auf VRE-Infektions- und Transmissionsraten.