Online-Umfrage: COVID-19-Infektion trotz mehrfacher Schutzimpfung

29.11.2021
Berichte über COVID-19-Infektionen trotz vollständiger SARS-CoV-2-Schutzimpfung beunruhigen viele Patient*innen, insbesondere bei hämatologischen und onkologischen Grundkrankheiten. In einer jüngst durchgeführten Online-Umfrage unter Mitgliedern der DGHO, die an Universitätsklinika, kommunale Krankenhäuser und Praxen gerichtet war, konnte nun ein klareres Bild in dieser Risikogruppe gewonnen werden.

Konkret wurden von 138 der teilnehmenden Institutionen 100 Patient*innen in der Online-Umfrage dokumentiert, die fast alle doppelt geimpft waren und dennoch an COVID-19 erkrankten. Bezogen auf die Alterskohorten waren besonders die 70- bis 79-Jährigen betroffen, gefolgt von Patient*innen im Alter von 50-69 sowie von 40-49-Jahren. Mit Blick auf die dokumentierten Diagnosen zeigte sich ein heterogenes Bild. Es waren Patient*innen mit lymphatischen und myeloischen Leukämien, indolenten und aggressiven Non-Hodgkin-Lymphomen verschiedener Art, Myelodysplastischen Syndromen, Myeloproliferativen Neoplasien und Multiplem Myelom betroffen. Darüber hinaus erkrankte auch eine relevante Anzahl an Patient*innen mit soliden Tumoren an COVID-19. Bezogen auf die Vortherapie dokumentierten die teilnehmenden Institutionen in der Online-Umfrage konventionelle Chemotherapien, Therapien mit Anti-CD-20-Antikörpern, Therapien mit Anti-CD-38-Antikörpern, autologe Stammzelltransplantation, allogene Stammzelltransplantationen sowie „andere Therapien“.

Die COVID-19-Krankheitsverlaufe wurden als überwiegend „mild“ eingestuft. Bei 20% der Patient*innen war der Verlauf schwer mit Sauerstoffbedarf, 10% wurden auf der Intensivstation behandelt.

Wir werden zeitnah ein Positionspapier zum Schutz von Patient*innen mit hämatologischen und onkologischen Erkrankungen vor einer COVID-19-Infektion, aber auch zum Schutz vor schweren Verläufen, veröffentlichen.

Ergebnisse der Online-Umfrage