Online-Umfrage: COVID-19-Infektion trotz mehrfacher Schutzimpfung
Konkret wurden von 138 der teilnehmenden Institutionen 100 Patient*innen in der Online-Umfrage dokumentiert, die fast alle doppelt geimpft waren und dennoch an COVID-19 erkrankten. Bezogen auf die Alterskohorten waren besonders die 70- bis 79-Jährigen betroffen, gefolgt von Patient*innen im Alter von 50-69 sowie von 40-49-Jahren. Mit Blick auf die dokumentierten Diagnosen zeigte sich ein heterogenes Bild. Es waren Patient*innen mit lymphatischen und myeloischen Leukämien, indolenten und aggressiven Non-Hodgkin-Lymphomen verschiedener Art, Myelodysplastischen Syndromen, Myeloproliferativen Neoplasien und Multiplem Myelom betroffen. Darüber hinaus erkrankte auch eine relevante Anzahl an Patient*innen mit soliden Tumoren an COVID-19. Bezogen auf die Vortherapie dokumentierten die teilnehmenden Institutionen in der Online-Umfrage konventionelle Chemotherapien, Therapien mit Anti-CD-20-Antikörpern, Therapien mit Anti-CD-38-Antikörpern, autologe Stammzelltransplantation, allogene Stammzelltransplantationen sowie „andere Therapien“.
Die COVID-19-Krankheitsverlaufe wurden als überwiegend „mild“ eingestuft. Bei 20% der Patient*innen war der Verlauf schwer mit Sauerstoffbedarf, 10% wurden auf der Intensivstation behandelt.
Wir werden zeitnah ein Positionspapier zum Schutz von Patient*innen mit hämatologischen und onkologischen Erkrankungen vor einer COVID-19-Infektion, aber auch zum Schutz vor schweren Verläufen, veröffentlichen.