Lieferengpass bei Sprycel® angekündigt – Empfehlung zum Vorgehen

03.03.2022
Mit Schreiben vom 28. Februar 2022 hat Bristol Myers Squibb (BMS) als pharmazeutischer Unternehmer die Fachkreise über einen Lieferengpass bei Sprycel® 100 mg Filmtabletten informiert. Hintergrund sind temporäre Probleme in der Lieferkette, wodurch sich die Nachlieferungen aus dem Herstellerwerk verzögern.

In dem Anschreiben wird eine voraussichtliche Dauer des Lieferengpasses bis Juli 2022 angegeben. Im direkten Gespräch mit dem pharmazeutischen Unternehmer wurde inzwischen angedeutet, dass der Engpass möglicherweise früher behoben sein könnte.

Die Sorge vor einem Versorgungsengpass ist Anlass für diese aktuellen Empfehlungen zum Einsatz von Dasatinib:

  • Bei Patient*innen, die auf Dasatinib eingestellt sind, ist ein Therapiewechsel nicht sinnvoll. Alternativen sind:
    • Ersatz der Sprycel® 100 mg-Tablette durch 2 Tabletten à 50 mg, oder durch Zusammenstellung anderer, verfügbarer Dosierungen (20 mg, 70 mg, 80 mg, 140 mg) 
    • Einsatz von Reimporten
    • Ersatz von Sprycel® durch Dasatinib-Generika (zugelassen für die Ph+ ALL), sowohl bei der Ph+ ALL als auch bei der Ph+ CML
  • Bei Einleitung einer erstmaligen Therapie mit Dasatinib bei Patient*innen mit Ph+ CML sind alternativ (alphabetische Reihenfolge) Bosutinib, Imatinib oder Nilotinib zu berücksichtigen.

Dasatinib steht auf der WHO Model List of Essential Medicines für die Therapie der CML nach Vorbehandlung mit Imatinib.


Zur vollständigen Empfehlung