Pembrolizumab plus Chemotherapie beim fortgeschrittenen Zervixkarzinom
20.12.2022
Die frühe Nutzenbewertung von Pembrolizumab (Keytruda®) ist das erste Verfahren der frühen Nutzenbewertung für ein neues Arzneimittel zur systemischen Therapie des Zervixkarzinoms.
Pembrolizumab in Kombination mit Chemotherapie mit oder ohne Bevacizumab ist indiziert zur Behandlung des persistierenden, rezidivierenden oder metastasierenden Zervixkarzinoms mit PD-L1-exprimierenden Tumoren (CPS ≥ 1). Der G-BA hat das IQWiG mit dem Bericht beauftragt. Subgruppen, zweckmäßige Vergleichstherapie sowie Bewertungsvorschläge sind in Tabelle 1 zusammengefasst.
Tabelle 1: Vorschläge zum Zusatznutzen von Pembrolizumab
Legende: pU – pharmazeutischer Unternehmer, ZVT – zweckmäßige Vergleichstherapie
Unsere Anmerkungen sind:
- Die zweckmäßige Therapie entspricht dem Stand des Wissens. In Deutschland wird die Kombination der Platin-basierten Chemotherapie mit Bevacizumab empfohlen.
- Basis der frühen Nutzenbewertung ist KEYNOTE 826, eine randomisierte, Placebo-kontrollierte Phase-III-Studie zum Vergleich der Wirksamkeit von Platin-haltiger Chemotherapie + Paclitaxel + Bevacizumab versus der Kombination mit Pembrolizumab. Die Gesamtstudie bezogen alle Patientinnen mit ein. Die Zulassung und die frühe Nutzenbewertung sind auf Patientinnen mit Nachweis einer PD-L1-Expression (CPS >1) begrenzt. Das mediane Alter der Patientinnen lag bei 50 Jahren.
- Die Hinzunahme von Pembrolizumab zur Kombinationschemotherapie führte zur statistisch signifikanten Steigerung der Ansprechrate, zur Verlängerung der progressionsfreien und der Gesamtüberlebenszeit.
- Das Nebenwirkungsprofil von Pembrolizumab in KEYNOTE 826 entspricht den bisherigen Erfahrungen. Die Abbruchrate aufgrund unerwünschter Ereignisse lag in der Gesamtstudie im Pembrolizumab-Arm bei 5,9% vs 4,9% im Kontrollarm.
- In der Bewertung des klinischen Nutzens auf der ESMO-Magnitude of Clinical Benefit Scale v1.1 erhält Pembrolizumab auf der Basis von KEYNOTE 826 den Grad 4 (Skala 1 (niedrig) – 5 (hoch)).
Bei Patientinnen mit persistierendem, rezidivierendem oder metastasierendem Zervixkarzinom und PD-L1-Expression ist die Immunchemotherapie mit Pembrolizumab der neue Standard.