Umfrage zu einer gendersensiblen Sprache
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Mitglieder,
der damalige Vorstand der DGHO hat in seiner Sitzung am Dienstag, 23. Februar 2021 den Beschluss gefasst, in den Publikationen unserer Fachgesellschaft eine gendersensible Sprache in Form des Gendersterns einzuführen.
Im Rahmen der Mitgliederversammlung der DGHO am Sonntag, 3. Oktober 2021 während der Jahrestagung in Berlin fand eine intensive Diskussion hierzu statt. Aus der Mitgliedschaft wurde der Wunsch geäußert, eine Umfrage durchzuführen, ob die Beibehaltung einer gendersensiblen Sprache in Form des Gendersterns in den Publikationen der DGHO Zustimmung findet.
Der seit dem 1. Januar 2022 amtierende Vorstand hat diesem Wunsch entsprochen und die Umfrage umgesetzt. Dazu wurde eine Online-Umfrage eingerichtet, in deren Rahmen die Mitglieder über die Beibehaltung einer gendersensiblen Sprache in Form des Gendersterns abstimmen konnten.
An der Umfrage haben vom 1. bis 27. Juni dieses Jahres 682 Mitglieder unserer Fachgesellschaft teilgenommen, was einer für solche Umfragen sehr guten Rücklaufquote von 17,9 Prozent entspricht. 31 Prozent der Befragten haben sich für die Beibehaltung, 60 Prozent für die Nicht-Beibehaltung einer gendersensiblen Schreibweise in Form des Gendersterns ausgesprochen. Gleichsam wurden in den Freitextfeldern von den Befragten alternative Formulierungen angeregt.
Der Vorstand bedankt sich bei sich bei den Mitgliedern für ihre Teilnahme an der Umfrage und das damit verbundene Engagement. Vor dem Hintergrund des Abstimmungsergebnisses hat der Vorstand in seiner Sitzung am 7. Juli 2022 den Beschluss gefasst, den Genderstern in den Publikationen der DGHO nicht mehr zu nutzen, was übrigens auch von anderen Medizinischen Fachgesellschaften (mit und ohne Mitgliederbefragung) so entschieden wurde.
Der Vorstand fühlt sich weiterhin der Wahrnehmung und Förderung der Diversität seiner Mitglieder in einer vielfältigen Gesellschaft unbedingt verpflichtet. Dies sollte sich auch in der Sprache von wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften widerspiegeln. Daher spricht sich der Vorstand – auch mit Blick auf die in der Umfrage vorgeschlagenen Alternativen – dafür aus, in den Publikationen zwar auf den Genderstern zu verzichten, aber dennoch eine Sprache zu wählen, welche die Herausforderungen an eine Gendersensibilität erfüllt. Dabei sind wir uns bewusst, dass es sich bei einer gendersensiblen Sprache – auch vor dem Hintergrund der öffentlichen Diskussionen zum Thema – um einen noch nicht abgeschlossenen Prozess handelt, dem wir als moderne wissenschaftliche medizinische Fachgesellschaft offen gegenüberstehen werden.
Herzliche Grüße,
Prof. Dr. med. Hermann Einsele
Prof. Dr. med. Andreas Hochhaus
Prof. Dr. med. Maike de Wit
Dr. med. Carsten Oliver Schulz
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