Voxelotor bei der Sichelzellkrankheit
Voxelotor ist zugelassen bei Patientinnen und Patienten (Pat.) >12 Jahren Behandlung von hämolytischer Anämie infolge der Sichelzellkrankheit. Voxelotor kann alleine oder in Kombination mit Hydroxycarbamid (HC) angewendet werden. Aufgrund des Orphan-Drug-Status wurde der Bericht vom G-BA erstellt. Subgruppen sowie Bewertungsvorschläge sind in Tabelle 1 zusammengefasst.
Tabelle 1: Berechnung des Zusatznutzens
Unsere Anmerkungen sind:
- Auf die früher übliche Bezeichnung „Sichelzellanämie“ sollte entsprechend der internationalen Nomenklatur zugunsten des Begriffs Sichelzellkrankheit verzichtet werden, auch wenn in diesem Verfahren - entsprechend der Zulassung - die Anämie im Vordergrund steht.
- Basis der frühen Nutzenbewertung ist die HOPE-Studie (EudraCT2016-003370-40), eine dreiarmige, randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Phase-III-Studie zum Vergleich von Voxelotor versus Placebo (+/- HC). Bewertet wird nur die Dosierung von Voxelotor 1.500 mg/Tag.
- Voxelotor führte zur signifikanten Steigerung der Rate von Pat. mit einem Anstieg der Hämoglobinkonzentration (Hb) um >1g/dL nach 24 Wochen (51,1% vs. 6,5% (p <0,001)).
- Die Rate therapieassoziierter Nebenwirkungen war mit der Placebogruppe vergleichbar.
Voxelotor ist ein Hämoglobin S (HbS)-Polymerisationshemmer, der mit einer 1:1-Stöchiometrie an HbS bindet und eine erhöhte Verteilung in die Erythrozyten zeigt. Durch die Erhöhung der Affinität von Hb zu Sauerstoff zeigt Voxelotor eine dosisabhängige Hemmung der HbS-Polymerisation. Voxelotor hemmt die Sichelbildung der Erythrozyten und verbessert die Deformierbarkeit der Erythrozyten. Voxelotor wir oral appliziert und sollte täglich eingenommen werden. Die Steigerung der Hämoglobinkonzentration könnte das Risiko für langfristige Morbidität potenziell reduzieren.