Abemaciclib beim HR+ Mammakarzinom, in Kombination mit Aromatasehemmern
Inhalt dieses Verfahrens ist die frühe Nutzenbewertung von Abemaciclib in Kombination mit einem Aromatasehemmer für postmenopausale Frauen mit HR-positivem, HER2-negativem lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs, die noch keine initiale endokrine Therapie erhalten haben.
Unsere Anmerkungen sind:
- Basis der frühen Nutzenbewertung bei den postmenopausalen Patientinnen ist MONARCH-3, eine internationale, multizentrische, Placebo-kontrollierte Phase-III-Studie zum Vergleich von Abemaciclib + Letrozol/Anastrozol vs Letrozol/Anastrozol. Die zweckmäßige Vergleichstherapie zum Zeitpunkt der Studienplanung entsprach dem Kontrollarm von MONARCH-3 und MONARCH plus. Aktuell wäre ein Vergleich mit anderen CDK4/6-Inhibitoren sinnvoll.
- Bei postmenopausalen Patientinnen führte die Kombination von Abemaciclib + Aromatasehemmer gegenüber Aromatasehemmer zur signifikanten Erhöhung der Remissionsrate, zur statistisch signifikanten Verlängerung der progressionsfreien Überlebenszeit und zu einer Verlängerung der Gesamtüberlebenszeit. Hier wurde das vorgegebene Signifikanzniveau nicht erreicht. Der Einfluss auf die Gesamtüberlebenszeit wird durch den Einsatz von CDK4/6-Inhibitoren als Postprogressionstherapie im Kontrollarm möglicherweise unterschätzt. Die Nachbeobachtungszeit in MONARCH plus ist zu kurz für eine abschließende Bewertung.
- Die Rate schwerer, Therapie-assoziierter Nebenwirkungen ist im Abemaciclib- viel höher als im Kontroll-Arm. Die häufigste Nebenwirkung unter Abemaciclib ist Diarrhoe. Bei einem Teil der Nebenwirkungen im CTCAE Grad 3/4 handelt es sich Laborwertveränderungen. 19,5% der Patientinnen im Abemaciclib-Arm brachen die Therapie aufgrund von Nebenwirkungen ab, verglichen mit 4,0% im Kontrollarm.
Mit Palbociclib, Ribociclib und Abemaciclib sind inzwischen drei CDK4/6 Inhibitoren zur Kombination mit endokriner Therapie bei Patientinnen mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Mammakarzinom in der Erstlinientherapie zugelassen. Nach längerer Verlaufsbeobachtung zeigte sich für Abemaciclib, dass die hoch signifikanten Verlängerung der progressionsfreien Überlebenszeit auch zu einer Verlängerung der Gesamtüberlebenszeit führt. Die mit Abemaciclib assoziierte, initiale Diarrhoe erfordert ein sorgfältiges Patientenmanagement. Damit können Therapieabbrüche verhindert werden.