Jahrestagung 2018 verzeichnet Rekordzahl an wissenschaftlichen Beiträgen
„Die Jahrestagung hat sich als DAS Forum zur Kommunikation, Wissenserweiterung und Präsentation innovativer wissenschaftlicher Erkenntnisse aus dem Bereich der Hämatologie und Medizinischen Onkologie etabliert“, unterstreicht die diesjährige Kongresspräsidentin Prof. Dr. med. Hildegard Greinix die Rolle und Bedeutung der Jahrestagung als DER wissenschaftliche Kongress für das Fachgebiet der Häma-tologie und Medizinischen Onkologie im deutschsprachigen Raum. „Der wissenschaftliche Austausch ist besonders vor dem Hintergrund der hohen Dynamik unseres Fachgebiets und der damit einhergehenden dramatischen Wissenszunahme für unsere ärztliche Tätigkeit von integraler Bedeutung. Dabei müssen wir auch als Ärztinnen und Ärzte die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen berücksichtigen. Die Patienten sollen die bestmögliche Therapie zu einem angemessenen Preis erhalten“, so Greinix weiter, die als Leiterin der Klinischen Abteilung für Hämatologie der Medizinischen Universität Graz tätig ist.
Besondere wissenschaftliche Schwerpunkte werden Bereiche der personalisierten Medizin wie molekulargenetische und immunologische Tumorprofile, biomarker-basierte Studiendesigns, die Anwendung bioinformatischer wissenschaftlicher Daten im klinischen Alltag sowie Innovationen im Bereich der hämatopoetischen Stammzelltransplantation und Stammzellforschung, neueste immuntherapeutische Strategien einschließlich zellulärer Immuntherapien und intensivmedizinische Konzepte sein.
Im Kontext innovativer Ansätze aus dem Bereich der Krebsimmuntherapie wird laut Greinix ein Fokus u.a. auf der gezielten Tumortherapie durch den Einsatz von CAR T-Zellen – also gentechnisch veränderten und mit einem antigenspezifischen Rezeptor ausgestatteten T-Zellen – liegen. Bei neuen Formen der Stammzelltransplantationen werden haploidentische Transplantationsstrategien einen Schwerpunkt bilden.
Vor dem Hintergrund der ausgeprägten Dynamik im Fachgebiet betont Prof. Dr. med. Michael Hallek, Geschäftsführender Vorsitzender der DGHO, die Bedeutung von entsprechend dynamischen Leitlinien-Konzepten: „Eine der größten Herausforderungen ist die regelmäßige Aktualisierung von Leitlinien. Um die Vermittlung des aktuellen Standes des medizinischen Wissens sicherzustellen, halten wir für Leitlinien ein routinemäßiges jährliches Update für erforderlich sowie zusätzlich eine gezielte Aktualisierung bei Publikationen, die den Therapiestandard verändern.“ Angesichts der Zulassungsgeschwindigkeit von neuen Arzneimitteln sei eine entsprechende Aktualisierungsfrequenz der Behandlungsalgorithmen für die medikamentöse Tumortherapie dringend geboten und werde bei den Onkopedia-Leitlinien entsprechend umgesetzt. „Wenn klinische Studien mit neuen Arzneimitteln positive Effekte auf Krankheitsverläufe zeigen, dann müssen wir durch Abbildung dieser Ergebnisse in den Therapiealgorithmen der Leitlinien umgehend sicherstellen, dass die Behandlung auch in der Versorgung unserer Patientinnen und Patienten ankommt“, so Hallek, der als Direktor der Klink I für Innere Medizin und des CIO Köln Bonn tätig ist.
Die ausgeprägte Dynamik, so Greinix und Hallek, werde u. a. durch die hohe Anzahl eingereichter Abstracts deutlich und stellt eine äußerst erfreuliche Entwicklung dar. Mit 669 eingereichten wissenschaftlichen Beiträgen hat die Jahrestagung der deutschsprachigen Fachgesellschaften einen neuen Rekord erreicht.
Als integrales Element der gemeinsamen Jahrestagungen der deutschsprachigen Fachgesellschaften für Hämatologie und Medizinische Onkologie hat sich nach Ansicht der Kongresspräsidentin Greinix die Förderung des wissenschaftlichen und ärztlichen Nachwuchses für das Fach und damit für eine qualitativ exzellente hämatologische und onkologische Versorgung der Zukunft etabliert. „Die gemeinsame Jahrestagung soll besonders unserem Nachwuchs die Bedeutung von Wissenschaft und Forschung nahebringen, die Begeisterung für unser innovatives Fach mit den vielen ausgezeichneten diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten wecken und zum langfristigen Engagement im Bereich der Hämatologie und Medizinischen Onkologie führen. Das wissenschaftliche Programm richtet sich mit Seminaren auch direkt an junge Kolleginnen und Kollegen, die sich für die bestmögliche Entwicklung der nächsten Generation von Fachärztinnen und Fachärzten in unserem Fachbereich einsetzen. Besonders freuen wir uns, am Samstag, 29. September 2018 Studierende im Rahmen des Studententags begrüßen zu dürfen.“
Vor dem Hintergrund der zunehmenden Bedeutung der Interprofessionalität werden für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Pflege, der Psychoonkologie und Sozialmedizin besondere Sitzungen angeboten. So findet am Samstag, 29. und Sonntag, 30. September 2018 die Pflegetagung statt.
Ausführliche Informationen unter: www.haematologie-onkologie-2018.com
Über die DGHO
Die DGHO Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e.V. besteht seit über 80 Jahren und hat heute mehr als 3.300 Mitglieder, die in der Erforschung und Behandlung hämatologischer und onkologischer Erkrankungen tätig sind. Mit ihrem Engagement in der Aus-, Fort- und Weiterbildung, mit der Erstellung der Onkopedia-Leitlinien, mit der Wissensdatenbank, mit der Durch-führung von Fachtagungen und Fortbildungsseminaren sowie mit ihrem gesundheitspolitischen Engagement fördert die Fachgesellschaft die hochwertige Versorgung von Patientinnen und Patienten im Fachgebiet.
Über die OeGHO
Die Österreichische Gesellschaft für Hämatologie & Medizinische Onkologie hat sich zum Ziel gesetzt, die Betreuung von Patientinnen und Patienten österreichweit an den höchsten Standard heranzuführen. Die OeGHO zählt als Fachgesellschaft aktuell ca. 700 Mitglieder, von denen ein Großteil Fachärzte oder Fachärztinnen für Innere Medizin mit Additivfach Hämatologie und Internistischer Onkologie sind. Neben der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Ärztinnen und Ärzten sowie Pflegekräften, der Festlegung von Standards für die Facharztausbildung und Ausbildungsstätten und der Erarbeitung von Leitlinien will die OeGHO die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen allen an der Krebstherapie Beteiligten und die Forschung auf dem Gebiet der Hämatologie und Onkologie aktiv fördern.
Über die SGMO
Die Schweizerische Gesellschaft für Medizinische Onkologie ist die Vereinigung von Ärzten, die auf die Erforschung, Diagnose und Behandlung bösartiger solider Tumoren und Blutkrankheiten spezialisiert sind. Mit der Aufwertung der internistischen Subspezialitäten zu eigenen Fachgesellschaften wurde der Subspezialitätentitel Hämatologie/Onkologie in den Facharzttitel „Medizinische Onkologie“ umge-wandelt. Seit der Gründung der SGMO im Jahre 1999 hat ihre Mitgliederzahl stetig zugenommen und erreicht heute über 300 ordentliche und außerordentliche Mitglieder. Neben den Fachärzten für Onkologie sind als außerordentliche Mitglieder Hämatologen und Forscher vertreten.
Über die SGH+SSH
Die Schweizerische Gesellschaft für Hämatologie (SGH) ist der Berufsverband und die Fachgesellschaft der Ärztinnen und Ärzte mit dem Facharzttitel Hämatologie. Sie hat folgende Zielsetzung: Die Förderung der Hämatologie in der Schweiz, die Förderung, Gewährleistung und Überwachung der Aus-, Weiter- und Fortbildung in der Hämatologie, die Wahrung der beruflichen Interessen der Hämatologen in der Schweiz sowie die Förderung der Kollegialität unter den Mitgliedern. Die SGH zählt mehr als 300 Mitglieder.
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