Drei José Carreras-DGHO-Promotionsstipendien vergeben
Drei junge Wissenschaftlerinnen werden für ihre Forschungsarbeiten zur Entwicklung besserer Therapien gegen Leukämie mit dem José Carreras-DGHO-Promotionsstipendium ausgezeichnet. Die Stipendien sind mit jeweils 12.400 Euro dotiert und werden von der José Carreras Leukämie-Stiftung finanziert. Die feierliche Übergabe findet im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Hämatologie und Medizinische Onkologie im Oktober in Hamburg statt. Mit jeweils einem Promotionsstipendium werden Lydia Karolius (Heidelberg), Jana Nieruch (Frankfurt) und Laura Werner (Heidelberg) gefördert.
Dr. Ulrike Serini, Geschäftsführerin der Deutschen José Carreras Leukämie-Stiftung (DJCLS): „Unser großes Ziel ist es, mit der Unterstützung unserer Spenderinnen und Spender noch mehr Leukämie- Patientinnen und Patienten ein neues, gesundes Leben schenken zu können. Bereits 2013 hat die Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung deshalb gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO) das José Carreras-DGHO-Promotionsstipendium ins Leben gerufen. Die Förderung ermöglicht es Promotionsstudierenden, sich ganz auf die Erforschung der Leukämie und verwandter Blutkrankheiten bei Erwachsenen konzentrieren zu können. Vor jeder Stipendienvergabe werden die Relevanz der Fragestellung, das methodische Vorgehen und der Innovationsgehalt von renommierten Hämatologinnen und Hämatologen sowie Onkologinnen und Onkologen der DJCLS und der DGHO in einem Gutachterverfahren geprüft.“
Prof. Dr. med. Hermann Einsele, Geschäftsführender Vorsitzender der DGHO und Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik II am Universitätsklinikum Würzburg: „Dank der Innovationen im Bereich der Forschung haben wir bei der Behandlung von Krebserkrankungen in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht. So können mittlerweile beispielsweise bei der chronisch myeloischen Leukämie bei vielen Patientinnen und Patienten langfristige Therapieerfolge erreicht werden. Die größten Fortschritte werden derzeit aber mit der Immuntherapie erzielt. Hier hinken Europa und auch Deutschland deutlich den USA und China hinterher. Deshalb sind nachhaltige Initiativen, wie die gemeinsame Promotionsförderung der José Carreras Leukämie-Stiftung und der DGHO, wichtige Bausteine, um den wissenschaftlichen Nachwuchs für dieses Forschungsfeld zu begeistern. Gemeinsam mit unseren jungen Kolleginnen und Kollegen werden wir uns weiterhin intensiv engagieren, um die Prophylaxe, die Diagnostik und die Therapie für unsere Patientinnen und Patienten zu verbessern.“
Mit den José Carreras-DGHO-Promotionsstipendien werden gefördert (in alph. Reihenfolge):
• Lydia Karolius, Innere Medizin V – Hämatologie, Onkologie, Rheumatologie, Universitätsklinikum Heidelberg: „Charakterisierung der rRNA-Methytransferase FBL als therapeutische Zielstruktur in der akuten myeloischen Leukämie.“
• Jana Nieruch, Medizinische Klinik 2 – Hämatologie/Onkologie, Universitätsklinikum Frankfurt: Goethe-Universität: „Charakterisierung der aminosäureabhängigen GATOR2/ESCRT-I-Interaktion in der akuten myeloischen Leukämie.“
• Laura Werner, Innere Medizin V – Hämatologie, Onkologie, Rheumatologie, Universitätsklinikum Heidelberg: „Aufdeckung neuer therapeutischer Ansatzpunkte zum Überkommen von Therapieresistenz in FLT3-mutierter AML.“
Stimmen der neuen Promotionsstipendiatinnen:
Lydia Karolius (Universitätsklinikum Heidelberg)
„In der akuten myeloischen Leukämie gibt es Krebszellen, die Stammzellen-Eigenschaften besitzen. In diesen Zellen findet man eine auffällig hohe Aktivität der Methyltransferase FBL. Gelingt es uns, einen Inhibitor für FBL zu entwickeln, kann dies neue Therapieoptionen eröffnen, die auch auf andere Krebsarten übertragen werden können. Dank des José Carreras-DGHO-Promotionsstipendiums kann ich mit vollem Engagement an diesem Ziel arbeiten.“
Jana Nieruch (Universitätsklinikum Frankfurt: Goethe-Universität)
„Die akute myeloische Leukämie (AML) ist eine hochaggressive Erkrankung des blutbildenden Systems und die häufigste Form der Leukämie im Erwachsenenalter. Trotz der Zulassung neuer Therapeutika und intensiver Therapieschemata sind die Erfolgsaussichten bei AML, insbesondere bei Patienten über 60 Jahren, weiterhin sehr gering. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, neue therapeutische Angriffspunkte zu finden, die sowohl zu einem besseren Verständnis der Krankheit als auch zu ihrer raschen und wirksamen Bekämpfung beitragen. Das Promotionsstipendium gibt mir die Möglichkeit, mich mit voller Kraft und Energie auf meine Forschungsarbeit zu fokussieren und so meinen Beitrag zur Bekämpfung von AML zu leisten.“
Laura Werner (Universitätsklinikum Heidelberg)
„Nach derzeitigem Wissensstand koexistieren unterschiedliche Resistenzmechanismen basierend auf verschiedenen Zellpopulationen im Rahmen der akuten myeloischen Leukämie (AML). Eine dieser Theorien befasst sich mit dem Einfluss von Zelladhäsion. Im Rahmen meiner Promotion möchte ich die Inhibition zellulärer Adhäsionsmoleküle als neuen therapeutischen Ansatz untersuchen und weitere Zielstrukturen zum Überkommen von Therapieresistenzen in FLT3-mutierter AML aufdecken. Dank der José-Carreras-Leukämie Stiftung und der DGHO kann ich mich dieser mir am Herzen liegenden Arbeit nun uneingeschränkt widmen.“
Über das werden pro Jahr bis zu zehn Doktorandinnen und Doktoranden gefördert. Dabei erhalten die Stipendiaten über zwölf Monate monatlich 1.000 Euro. Zusätzlich kann die Teilnahme an fachbezogenen Kongressen mit bis zu 400 Euro unterstützt werden. Gestiftet wird das Fördergeld für die Stipendien von der Deutschen José Carreras Leukämie-Stiftung. Die Ausschreibungsunterlagen des José Carreras-DGHO-Promotionsstipendiums und weiterer Förderprogramme sind auf der Webseite der Stiftung unter https://www.carreras-stiftung.de/stipendien/ hinterlegt. Für das José Carreras-DGHO-Promotionsstipendium sind Bewerbungen jeweils bis zum 15. Januar und zum 30. Juni eines jeden Jahres möglich.
Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung
Die José Carreras Leukämie-Stiftung fördert wissenschaftliche Forschungs-, Infrastruktur und Sozialprojekte. 1987 erkrankte Stifter José Carreras an Leukämie. Aus Dankbarkeit über die eigene Heilung gründete er 1995 den gemeinnützigen Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung e.V. und anschließend die dazugehörige Stiftung. Seither wurden bereits über 235 Millionen Euro an Spenden gesammelt und über 1.400 Projekte finanziert, die den Bau von Forschungs- und Behandlungseinrichtungen, die Erforschung und Heilung von Leukämie und anderer hämato-onkologischer Erkrankungen, die Förderung von jungen Wissenschaftlern im Rahmen von Stipendienprogrammen sowie die Unterstützung der Arbeit von Selbsthilfegruppen und Elterninitiativen zum Ziel haben. 2019 wurde die José Carreras Leukämie-Stiftung von der Deutschen Universitätsstiftung und dem Stifterverband als Wissenschaftsstiftung des Jahres ausgezeichnet. Der Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung e.V. ist Träger des DZI Spenden-Siegels, dem Gütesiegel im deutschen Spendenwesen.
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Website: www.carreras-stiftung.de
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Podcast „Unermüdlich gegen Leukämie“: www.carreras-stiftung.de/podcast
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