José Carreras-DGHO-Promotionsstipendien gehen an vier Nachwuchswissenschaftler
Dr. Ulrike Serini, Geschäftsführerin der José Carreras Leukämie-Stiftung: „Wir haben seit 2014 bereits 46 Studierende mit einem José Carreras-DGHO-Promotionsstipendium finanziell unterstützen können und freuen uns sehr, heute vier weitere Nachwuchswissenschaftler in das Programm aufzunehmen. Als José Carreras Leukämie-Stiftung wollen wir damit dazu beitragen, dass der medizinischen Forschung weitere Fortschritte gelingen. Unser gemeinsames Ziel ist die große Vision unseres Stifters José Carreras: ‚Leukämie muss heilbar werden. Immer und bei jedem.‘“
Prof. Dr. Lorenz Trümper, Geschäftsführender Vorsitzender der DGHO und Vorstand Krankenversorgung der Universitätsmedizin Göttingen: „Die Hämatologie und Medizinische Onkologie ist eines der sich am schnellsten wandelnden Fächer in der gesamten Medizin. Dabei lebt Innovation immer auch von der leidenschaftlichen Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Fragestellungen. Wir freuen uns sehr, dass wir dem Nachwuchs unseres Fachgebiets mit dem José Carreras-DGHO-Promotionsstipendium einen wichtigen Raum hierfür bieten können.“
Das José Carreras-DGHO-Promotionsstipendium soll den Doktoranden ermöglichen, ein Jahr vollzeitig an ihrem Forschungsprojekt zu arbeiten. Gefördert werden jährlich bis zu zehn Nachwuchswissenschaftler mit monatlich 800 Euro über zwölf Monate. Zusätzlich können projektbezogene Reisekosten von bis zu 400 Euro zur Verfügung gestellt werden.
Stimmen der neuen Promotionsstipendiaten:
Michael Kienhöfer (Universitätsklinikum Heidelberg)
„Das Forschungsfeld des Epitranskriptoms ist noch größtenteils unbekannt, bietet aber vielversprechende Ansätze für ein besseres Verständnis der akuten myeloischen Leukämie (AML). Dabei geht es um die fehlgeleitete Steuerung der Synthese von Proteinen in einer Zelle, die einen großen Einfluss auf die Verwandlung von gesunden Blutzellen in Leukämiezellen hat. Das genaue Verständnis dieser zugrundeliegenden Mechanismen kann in der Zukunft zu neuen Therapien führen. Das war ausschlaggebend für mich, dieses Thema auszuwählen.“
Ahmad Mayar (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel)
„Wir untersuchen wie Leukämiezellen Veränderungen im Zentralen Nervensystem hervorrufen, was wiederum eine Einwanderung von Leukämiezellen in diese für Medikamente schwer zugängliche Nische begünstigt. Aus unseren Untersuchungen sollen in der Zukunft neue und schonendere Therapiemöglichkeiten für den Befall des Zentralen Nervensystems durch Leukämiezellen abgeleitet werden. Die Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung und die Universität zu Kiel ermöglichen mir, meine wissenschaftliche Arbeit voranzutreiben, sodass ich meinen Teil zur Leukämiebekämpfung beitragen darf.“
Maximilian Mönnig (Universitätsklinikum Heidelberg)
„In meiner Forschungsarbeit geht es um Rückfälle bei einer akuten lymphatischen Leukämie (ALL), die sich auf verbleibende Zellen nach der Therapie zurückführen lassen. Deshalb werden wir diese Zellen auf besondere Eigenschaften in ihrem Stoffwechsel und ihrer Genexpression untersuchen, um mit neuester Methodik nach besseren Therapiemöglichkeiten zu suchen. Das Stipendium ermöglicht es mir, mich diesem Ziel voll zu widmen.“
Tobias Zeller (Ludwig-Maximilians-Universität München)
„Das Antigen LILRB2 wirkt als Bremse in der Aktivierung von Fresszellen. In meiner Forschungsarbeit untersuche ich, ob mit Antikörpern diese Bremse gelöst und so eine Beseitigung von Blutkrebszellen ermöglicht werden kann. Das José Carreras-DGHO-Promotionsstipendium ermöglicht mir einen einjährigen Einblick in diese experimentelle Forschung. Auf diese zusätzliche Erfahrung werde ich nach dem Studium hoffentlich zurückgreifen können.“
Die feierliche Vergabe aller Stipendien fand am Mittwoch, 5. Mai 2021 im Rahmen einer virtuellen Veranstaltung der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie und der Deutschen José Carreras Leukämie-Stiftung statt. Dabei präsentierten die neuen Stipendiaten ihre Forschungsansätze vor dem Fachpublikum.
Für das José Carreras-DGHO-Promotionsstipendium und weitere Förderprogramme für den wissenschaftlichen Nachwuchs hat die Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung bislang rund 14 Millionen Euro bereitgestellt. Die jeweiligen Ausschreibungsunterlagen sind auf der Webseite der Stiftung unter https://www.carreras-stiftung.de/antragstellung/ hinterlegt.
Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung
Die Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung fördert wissenschaftliche Forschungs-, Infrastruktur und Sozialprojekte.1987 erkrankte der Stifter José Carreras an Leukämie. Aus Dankbarkeit über die eigene Heilung gründete er 1995 die gemeinnützige Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung e.V. und anschließend die dazugehörige Stiftung. Seither wurden bereits über 220 Millionen Euro gesammelt und über 1.300 Projekte finanziert, die den Bau von Forschungs- und Behandlungseinrichtungen, die Erforschung und Heilung von Leukämie und anderer hämato-onkologischer Erkrankungen, die Förderung von jungen Talenten im Rahmen von Stipendienprogrammen sowie die Unterstützung der Arbeit von Selbsthilfegruppen und Elterninitiativen zum Ziel haben. 2019 wurde die José Carreras Leukämie-Stiftung von der Deutschen Universitätsstiftung und dem Stifterverband als Wissenschaftsstiftung des Jahres ausgezeichnet. Die Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung e.V. ist Träger des DZI Spenden-Siegels, dem Gütesiegel im deutschen Spendenwesen.
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Über die DGHO
Die DGHO Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e. V. besteht seit über 80 Jahren und hat heute mehr als 3.600 Mitglieder, die in der Erforschung und Behandlung hämatologischer und onkologischer Erkrankungen tätig sind. Mit ihrem Engagement in der Aus-, Fort- und Weiterbildung, mit der Erstellung der Onkopedia-Leitlinien, mit der Wissensdatenbank, mit der Durchführung von Fachtagungen und Fortbildungsseminaren sowie mit ihrem gesund¬heitspolitischen Engagement fördert die Fachgesellschaft die hochwertige Versorgung von Patientinnen und Patienten im Fachgebiet. In mehr als 30 Themenzentrierten Arbeitskreisen engagieren sich die Mitglieder für die Weiterentwicklung der Hämatologie und der Medizinischen Onkologie.
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